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Der abgefahrenste Nationalpark, den ich je gesehen habe

Crater of the Moon NP ist völlig anders, als alle anderen Nationalparks, die ich bis jetzt besucht habe. Er ist klein, liegt etwas abseits der Route, hat einen urigen Campground und kann so gar nicht mit landschaftlicher Schönheit punkten.Stattdessen ist er ein einziges Trümmerfeld – eine vulkanische Urdeponie.

Die Ursache war nicht ein einziger Vulkan, der explodierte, sondern permanente Spannung in der Erdkruste, die schließlich zu einem riesigen Riss – dem Great Riff – führte, aus dem das Magma immer wieder nur so sprudelte. Zuletzt vor 2000 Jahren.Wie für die ganze Westküste wird auch hier ein erneuter Ausbruch vorgesagt, aber man weiß eben nicht wann. Mir wäre es ganz recht, wenn Mutter Natur damit noch warten könnte.

Im Park ist die erkaltete Lava in jeder Form zu beobachten, vom porösen Gestein, über die gedrehte Lavakordel bis zu den Kegeln, aus denen das Lava hervorschoss. Es gibt riesige Brocken, die im wahrsten Sinne des Wortes angeflogen kamen, schwarze Trümmerfelder, die wie grob hingeworfene Schlackenansammlungen aussehen und fein granulierte Lavafelder in Hellbraun, Rotbraun und Anthrazit. Auf verschiedenen Trails kann man die Muster betrachten, die die Lava während des Erkaltens gebildet hat.

Trotz des gewöhnungsbedürftigen Anblicks, die Natur erobert sich das Land wieder zurück. Pinien wachsen und niedriges Gebüsch. Auf den granulierten Lavafelder breiten sich kleine Blumen aus, die jetzt Mitte Juni wunderschöne Blütenteppiche bilden.

Abends kommt heftiger Wind mit etwas Regen auf. Der schwarze Lavastaub findet sich trotz geschlossener Tür und Fenster im ganzen Wohnmobil. Da hilft alles nichts, da ist ein Haushaltstag fällig.