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Mit den Lebensmitteln ist das so eine Sache

Ich habe ja schon mal die Supermärkte erwähnt. Meistens sehr groß bis riesig und stets so unterkühlt, dass ich mittlerweile im Eingang noch mal kehrt mache und meine Fleecejacke hole, sonst wird das nichts mit Einkaufen.

Die Auswahl ist so groß, dass ich meistens nach 2m Regallänge die Lust verliere und das Nächstbeste nehme. Aber worin besteht eigentlich die Auswahl? Tja, dass ist das nächste Ärgernis. 3 m x 2 m Regalvolumen Toastbrot überfordern mich und ärgern mich obendrein, denn selbst wenn man versucht, mir das „lummige“ Zeug als Vollkornbrot zu verkaufen, ist es trotzdem nichts anderes als Junkfood. Beim letzten Einkauf habe ich völlig entnervt das letzte Vollkornbrot in der Reihe genommen. Es war mit irgendetwas gesüßt und das schmeckte zu Schinken wie Schokoladensoße auf Hering...

Milch gibt es in der Einheit halbe Gallone oder ganze Gallone (3,86 l). Das passt extrem schlecht in meinen kleinen Kühlschrank, in den ich gerade mal die halbe Gallone bekomme. Wenn ich aber lese „fat free“, dann kann man doch genauso gut „gefärbtes Was-auch-immer“ schreiben. Dafür ist es angeblich mit Vitamin D angereichert oder mit Calcium, was mich wieder zum Lachen bringt. Schön, dass irgendetwas von den natürlichen Bestandteilen der Milch noch vorhanden ist.

Genauso ergeht es mir mit Butter. Auf eine Länge von 2 m finde ich angeblich Butter, aber eine genauere Inspektion des Kleingedruckten offenbart, dass in dem Produkt so gut wie kein Fett ist. Wenn dann da noch steht „butterähnlich“, krieg ich die Krise. Die Palette Sprühfett aus der Dose habe ich mir erst gar nicht angesehen, genauso wenig wie Sprühkäse. Ich will wirklich nicht wissen, was da drin ist.

Quark gibt es in normalen Läden nicht, dafür eine reiche Auswahl an Sour Creme, die das mühelos wett macht und die es in neutral, gewürzt oder süß gibt. Genauso reich ist das Angebot an Hüttenkäse, der bei uns nicht wirklich der Renner ist.

Cola scheint eine Glaubensfrage zu sein, wobei man entweder Anhänger von Coca Cola ist oder Pepsi bevorzugt. Ganze Regale sind dem Getränk gewidmet, meistens in Blechbüchsen oder in sehr großen Plastikflaschen.

Apropos, alle Flüssigkeiten werden in Plastikflaschen verkauft. Es gibt keine Glasbehälter, weder für Milch noch Joghurt noch Wasser. Ich brauche deswegen auch nicht zu erwähnen, dass es natürlich kein Recycling gibt, oder?

Was sehr schön ist, ist dass der Kochschinken und der Käse in wiederverschließbare Tüten verpackt ist. Genauso wie die kleinen, bereits geschälten Möhrchen, die ich paketeweise knabbere.

Knabbereien gibt es natürlich en masse und zwar in Größen, die wir uns nicht träumen lassen. Einfach eine normale Tüte Chips mindestens verdoppeln. Oder Popcorn in allen Geschmacksrichtungen im 5l-Eimer. Aber egal, was man auswählt, man hat immer das Gefühl, die Hälfte hätte es auch getan.

Die Preise für Lebensmittel sind deutlich höher als wir es gewohnt sind. Und dann darf man die Steuer nicht vergessen, die noch dazu kommt und die man erst an der Kasse erfährt. Will man Bioprodukte haben, die hier „Organic“ heißen oder ganz einfach nur bessere Qualität, dann wird es sehr teuer. Heute waren wir kurz in einem solchen Laden, weil man sonst einfach kein Roggenmehl zum Brotbacken bekommt. Das Pfund Äpfel 3,80$, drei Hamburger 5,30 $, Biomilch ½ Gallone 3,90$ (und trotzdem nur gefärbtes Wasser). Die Steaks sind von sehr guter Qualität, aber mit 9,80 $ kein billiger Spaß. Ein Einkauf läppert sich da ...ach ja, und nicht die Steuer vergessen!