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Bequemlichkeit …

ist ein weiteres Schlüsselwort, um die Amerikaner etwas zu verstehen. Hier muss alles „convenient“, also bequem sein. Das äußert sich in vielen Bereichen.

Angefangen von den vielen Drive-Thrus, die es den Leuten ersparen, unbequemerweise aus dem Auto aussteigen zu müssen. Sie sind bei den Fastfoodketten selbstverständlich, aber das kennen wir ja auch schon. Es gibt sie bei CVS, einer großen Drogeriekette, wo man auch Medikamente bekommt. Die Banken haben Drive-Thrus und sehen deswegen manchmal zunächst wie eine Tankstelle aus. Sogar Versicherungen haben sie und wenn ich das erste Beerdigungsinstitut damit sehe, falle ich endgültig vom Glauben ab.

Erst gestern habe ich mich bei einem solchen Ding blamiert. Ich brauchte Bargeld und sah einen Bankautomaten auf einem Parkplatz. Schön, dachte ich, viel Platz zum Parken und das Ding endlich mal so groß, dass ich es rechtzeitig entdecken konnte. Ich also geparkt, rüber gegangen und mein Geld abgehoben. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass ein SUV nur ein paar Meter entfernt stand, dachte mir aber nichts dabei. Geld genommen und zurück zu meinem Parkplatz. Kaum saß ich wieder am Steuer, fuhr er an den Bankautomaten ran, zog sein Geld und fuhr weiter. Und ich wusste, ich bin mal wieder Stoff für einen tollen Witz...

Die Bequemlichkeit ist besonders ausgeprägt im Supermarkt. Man kann das natürlich Kundenfreundlichkeit nennen; für mich ist das pampern bis zur Unselbständigkeit.

 

Als ich das erstemal Elektrocarts durch die Gänge fahren gesehen habe, fielen mir fast die Augen aus dem Kopf. Diese werden entweder von älteren, eindeutig gebrechlichen Personen benutzt, was ich eigentlich eine gute Idee finde. Oder aber von diesen total übergewichtigen, man kann auch sagen, entsetzlich fetten Menschen. Das verstehe ich dann wiederum nicht mehr.

 

Gestern musste ich in der Elektroabteilung etwas besorgen und habe mir die Beine in den Bauch gestanden, weil der einzige Mitarbeiter dieser Abteilung das Handy jedes Kunden persönlich aufgeladen hat. Es hat ihn nicht die Bohne interessiert, wieviele Kunden deswegen warten mussten. Bei uns kriegt man die Karte in die Hand gedrückt und dann sieh zu, wie du fertig wirst.

Auch gibt es dort Pickup-Stellen, wo man seine Einkäufe hinbringen lassen kann. Dann fährt man vor und ein Mitarbeiter des Supermarkts stellt sie in den Kofferraum. Hier packt übrigens niemand seine Einkäufe selber ein. Entweder ist ein gesonderter Mitarbeiter dafür an der Kasse oder die Kassiererin packt es gleich in unzählige Plastiktüten ein.